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Haushaltstipps Strom sparen in der Küche

Die Energiepreise sind stark gestiegen. Deshalb lohnt es sich, die größten Energiefresser zuhause ausfindig zu machen. Und da steht die Küche ganz weit vorne: Kühlen, Gefrieren, Kochen, Backen, Spülen – das kostet jede Menge Strom. Dieser Verbrauch macht rund 40 Prozent am gesamten Strom-Budget eines Haushalts aus! Hauswirtschaftsexpertin Elke Sommer verrät deshalb, wo Sie im Küchenalltag ganz leicht Strom sparen können.

Stand: 04.05.2022 17:40 Uhr

Zu kleiner Topf auf Herdplatte | Bild: BR / dpa-Bildfunk / Fernando Gutierrez-Juarez

Um in der Küche jede Menge Strom zu sparen, müssen Sie keinen neuen Kühlschrank kaufen oder ungeröstetes Toastbrot essen, sondern lediglich ein paar kleine Maßnahmen in Ihren Alltag integrieren. Hier sind die hilfreichsten Tipps.

Herd: Nutzen Sie die Restwärme

Drehen Sie bei einem Elektroherd die Kochplatte nicht bis zum Ende voll auf, sondern regeln Sie sie fünf bis zehn Minuten vor Ende der Garzeit herunter. So können Sie die verbliebene Wärme nutzen und die Gerichte werden trotzdem gar. Das funktioniert beim Nudelkochen schlecht, aber bei vielen anderen Gerichten sehr gut.

Tipp:

Kochen Sie „One Pot“-Gerichte. Das sind moderne Eintöpfe, bei denen Fleisch, Gemüse und Nudeln in einen Topf gegeben und dort zusammen gegart werden. Das dauert nicht länger als das Nudelkochen selbst, spart aber Strom und Wasser und die Aromen verbinden sich optimal miteinander.

Töpfe: Machen Sie den Deckel drauf

Allein durch die richtige Wahl des Kochtopfdurchmessers, passend zur Herdplatte, können Sie viel Energie sparen.

Verwenden Sie außerdem Topfdeckel, denn sie halten die Wärme im Topf. Töpfe mit geschlossenem Deckel verbrauchen bis zu einem Drittel weniger Energie als offene, da die Lebensmittel schneller garen und mit weniger Hitze gekocht werden können. Das macht bei allen Speisen Sinn, bei denen die Feuchtigkeit im Topf bleiben darf, beispielsweise Schmorgerichte, Suppen, Nudeln, Reis oder Kartoffeln.

Tipp:

Bedecken Sie Kartoffeln und Gemüse nicht ganz mit Wasser, sondern setzen Sie den Deckel drauf und garen Sie sie im Wasserdampf. So bleiben auch die Vitamine besser erhalten.

Küchengeräte: Benutzen Sie sie mit Verstand

Nicht jedes Gerät ist ein Muss für den Alltag in der Küche. Überlegen Sie daher, ob sich die Anschaffung oder der Betrieb von Geräten wie Brotbackautomat, Dampfgarer, Fritteuse oder Entsafter wirklich lohnen. Je größer das Gerät, desto höher ist sein Verbrauch. Das kurze Nachdenken, welches Gerät die Aufgabe am sparsamsten übernehmen kann, spart oft Geld: Ist zum Aufbacken einer einzelnen Semmel der gesamte Backofen nötig oder reicht der Toaster? Muss die große Küchenmaschine her oder geht es auch mit dem kleinen Handmixer?

  • Herdplatten garen sparsamer als Backöfen, da sie die Wärme direkter abgeben. Einen Schmorbraten beispielsweise bereiten Sie im geschlossenen Bräter auf der Platte günstiger zu als im Backofen.
  • Kochen Sie Wasser für Nudeln und Co. mit dem Wasserkocher auf, das geht schneller und verbraucht weniger Energie. Geben Sie es anschließend in den Topf.
  • Schnellkochtöpfe sind die sparsame Alternative zu herkömmlichen Töpfen.

Spülmaschine: Setzen Sie sie ein

Muskelkraft kann in der Küche Energie sparen, zum Beispiel wenn Sie die Kaffeebohnen mit der Hand mahlen. Aber eines ist per Hand auf jeden Fall teurer: der Abwasch. Spülen Sie Geschirr und Gläser deshalb mit der Spülmaschine und beachten Sie folgendes:

  • Laden Sie die Maschine immer voll.
  • Nutzen Sie das 50 Grad-Sparprogramm, das dauert zwar länger, spart aber Energie.
  • Wenig verschmutztes Geschirr wird auch mit dem Kurz-Spülgang sauber.
  • Reinigen Sie die Maschine einmal im Monat bei 60 Grad, um Ablagerungen zu entfernen
  • Füllen Sie regelmäßig Spezialsalz nach, das baut Kalk ab und die Maschine bleibt länger intakt.
  • Spülen Sie das Geschirr nicht vor, das kostet unnötig Zeit und Wasser.

Kühlschrank: Schonen Sie ihn

Standort, Inhalt und unser Verhalten können den Stromverbrauch des Kühlschranks stark beeinflussen. Der Kompressor, den wir als typisches Kühlschrank-Brummen wahrnehmen, signalisiert: „Achtung, ich fresse gerade Strom“. Je seltener der Kühlschrank also brummt, desto weniger Strom verbraucht er.

  • An einem kühlen Platz kann ein Kühlgerät viel Energie sparen. Stellen Sie ihren Kühlschrank daher nicht neben Geräte, die Wärme abstrahlen – also nicht neben Heizung, Herd, Spül- oder Waschmaschine.
  • Lassen Sie die Kühlschranktür nie länger offen als nötig.
  • Machen Sie den Kühlschrank nicht zu voll, etwa Zweidrittel Befüllung ist optimal.
  • Prüfen Sie die Innentemperaturen. Ein Kühlschrank muss nur 6 bis 7 Grad kalt sein.
  • Je kühler Lebensmittel in den Kühlschrank kommen, desto weniger Energie braucht das Gerät. Stellen Sie deshalb keine warmen Speisen hinein, sondern warten Sie, bis sie Zimmertemperatur haben.
  • Tauen Sie Gefrorenes im Kühlschrank auf. Es kühlt beim Abtauen Ihren Kühlschrank und spart so Energie.
  • Kühlen Sie nur Lebensmittel, die wirklich in den Kühlschrank gehören. Kartoffeln, Tomaten oder Zwiebeln gehören beispielsweise nicht dazu.

Tipp:

Lassen Sie gefrorene Lebensmittel vor dem Kochen möglichst komplett auftauen. Halb gefroren brauchen Lebensmittel länger, bis sie gar sind.

Backofen: Verzichten Sie aufs Vorheizen

Um den Backofen auf 180 Grad vorzuheizen, braucht ein Standardgerät rund 15 Minuten. Doch Vorheizen ist oft gar nicht nötig. Insbesondere Fertiggerichte werden ohne Vorheizen meist genauso gut. Benötigen Lebensmittel allerdings von Anfang an große Hitze, um aufzugehen und eine Kruste zu entwickeln, beispielsweise Pizza, Semmeln oder Plätzchen, ist Vorheizen sinnvoll.

Schauen Sie nicht unnötig in den Ofen, sondern lassen ihn während des Backens unbedingt zu, damit keine Hitze entweicht. Denn beim Öffnen der Backofentür gehen rund 20 Prozent der Wärme verloren.

Tipp:

Wie beim Herd lässt sich auch beim Backofen die Nachwärme nutzen. Wenn der Ofen auf Temperatur ist, können Sie ihn etwa fünf bis zehn Minuten vor Backende ausschalten. Die Wärme reicht aus, damit der Kuchen durch und der Braten knusprig werden. Das Gleiche gilt übrigens auch für andere Geräte im Haushalt, beispielsweise das Bügeleisen. Auch hier können Sie wunderbar mit der Nachwärme fertig bügeln.

Und zuletzt: Reinigen Sie Ihre Geräte

Sie sparen Strom mit sauberen Geräten. Beispielsweise steigt der Stromverbrauch im Eisfach pro fünf Millimeter Eis um 30 Prozent. Je dicker die Eisschicht, desto höher der Energieverbrauch. Deshalb weg mit der Eisschicht im Gefrierfach! Regelmäßiges Abtauen (etwa zweimal im Jahr) zahlt sich aus. Genauso sollten Sie regelmäßig den Kalk im Wasserkocher entfernen.

Viel Erfolg mit diesen Tipps wünschen Elke Sommer und "Wir in Bayern"!


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